Private Krankenversicherung
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung wird die private Krankenversicherung von Firmen angeboten, die darauf abzielen, einen Gewinn zu machen. In Deutschland haben ungefähr 9 Millionen Menschen eine private Krankenversicherung (PKV) als Vollversicherung. Das entspricht etwa 11 Prozent der Bevölkerung. Am häufigsten findet man die PKV jedoch in Form der Zusatzversicherung. Dazu zählen zum Beispiel solche weit verbreiteten Versicherungen wie die Zahnzusatzversicherung, die Auslandskrankenversicherung oder die Sterbegeldversicherung. Diese privaten Versicherungen ergänzen die Angebote der gesetzlichen Krankenkassen in Bereichen, in denen Versorgungslücken bestehen.Für die private Krankenversicherung als Vollversicherung bestehen bestimmte Aufnahmevoraussetzungen und Unterschiede im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Grundsätzlich können sich alle in der PKV versichern, für die keine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung besteht. Das sind zum Beispiel alle Arbeitnehmer, deren Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgenze liegt. Der Betrag orientiert sich an der allgemeinen Einkommensentwicklung und wird jedes Jahr neu festgesetzt. Für das Jahr 2012 beträgt sie knapp 51.000 Euro jährlich oder etwas mehr als 4.200 Euro monatlich. Weiterhin können auch Beamte, Freiberufler und Selbstständige eine private Krankenversicherung abschließen. Für bestimmte Risikogruppen, wie zum Beispiel chronisch Kranke oder Menschen mit Vorerkrankungen wird ein Zuschlag erhoben. Es liegt im Ermessen des privaten Versicherungsträgers, bestimmte Personen abzulehnen. Für diesen Personenkreis wird lediglich der sogenannte Basistarif angeboten, ein Tarifmodell mit eingeschränkten Leistungen, das die medizinische Grundversorgung der Versicherten gewährleistet.
Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung heißen Versicherungsprämien und sind im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenkasse nicht abhängig vom Einkommen. Die Höhe des Beitrags richtet sich nach dem Eintrittsalter, dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der gewünschten Versicherungsleistung und dem gewählten Tarif. Bei der privaten Krankenversicherung sind Familienmitglieder im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen nicht kostenlos mitversichert. Für jedes Familienmitglied muss eine separate Versicherung abgeschlossen werden. Von den gezahlten Beiträgen wird in jungen Jahren ein Teil zurückgestellt und investiert, um Reserven für größere Aufwendungen im späteren Lebensalter aufzubauen. Dadurch wird ein Wechsel in eine andere private Krankenversicherung (PKV) in späteren Jahren oder nach ernsten Erkrankungen erschwert oder gar unmöglich.